Die 9 „Presidi“ Slow Food in Apulien: Teil 4

Die ‚Fava di Carpino‘

Was ist das? Die Fava di Carpino ist eine Hülsenfrucht, nämlich eine Bohne.

Was ist das Besondere daran?

In Süditalien werden viele Hülsenfrüchte gegessen und angebaut, Kichererbsen, Erbsen, Linsen, Bohnen aller Art (it. fagioli), und darunter auch die Saubohnen (fave), aus denen unter anderem ein sehr bekanntes Gericht zubereitet wird: „fave e fogghie“, wörtlich Bohnen und Blätter. Dazu werden die Bohnen eingeweicht, zu einem Püree verarbeitet und zu gedünstetem Blattgemüse gereicht, in der Regel Zichorie (Wegwarte) oder Blätter von gemischten wilder Kräutern.

Eine besonders feine Saubohnen-Art ist die Fava di Carpino, die auf den kalkreichen und lehmigen Böden um die Stadt Carpino (Provinz Foggia) wächst. Die Fava di Carpino wird im Fruchtwechsel mit Hartweizen, Zuckerrüben, Tomaten und Lupinen angepflanzt, sie wird im Herbst ausgesät und im Frühjahr geerntet. Es wird weder Dünger noch Unkrautvernichtungsmittel verwendet, die Felder werden per Hand gejätet und per Hand gemäht. Dank der besonderen klimatischen Bedingungen ist die Schale der Fava di Carpino besonders zart und brüchig, was ihr, zusätzlich zu ihrem hohen Protein-, Kohlenhydrat- und Mineralstoffgehalt, die besondere Qualität beim Kochen und in der Küche verleiht.

Wo bekommt man sie?

Natürlich auf dem Gargano, aber auch in anderen gutsortierten Lebensmittelläden in ganz Apulien.