Die 9 „Presidi“ Slow Food in Apulien: Teil 5

Die ‚Mandorla di Toritto‘

Was ist das? Die Mandorla di Toritto ist eine Mandelsorte, die nur in Toritto (Provinz Bari) angebaut wird.

Was ist das Besondere daran?

Der Mandelbaum ist eine sehr anspruchslose und vielseitige Pflanze und im gesamten Mittelmeerraum sehr verbreitet. Außer den Mandeln, die entweder direkt verzehrt werden oder zu Mandelgebäck oder Mandelmilch weiterverarbeitet werden, werden die Blätter als Viehfutter verwendet, die Schalen der Mandeln werden als Brennmaterial benutzt und die ihre Asche ist ein hervorragender Dünger.

In der Provinz Bari war und ist der Mandelanbau sehr verbreitet und beeinflusst bis heute die Kulturlandschaft und Traditionen. Um die Gemeinde Toritto herum (sie liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Bari und Altamura am Rande der Alta Murgia) gibt es noch einige alte Mandelsorten, die zum großen Teil die Namen von illustren Toritter Bürgern tragen. Diese alten Sorten werden biologisch angebaut und sind weniger produktiv als die weitverbreiteten kalifornischen Sorten, weisen aber einige Charakteristiken auf, die sie besonders wertvoll machen. So sind die Mandorle di Toritto besonders reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, haben einen extrem geringen Säuregehalt und einen intensiven, ausgeglichenen Geschmack mit Butternote. Sie sind sehr mehlig und eignen sich deshalb ideal zum Backen, werden aber auch leicht geröstet und pur verzehrt, karamellisiert und zu Mandelkrokant verarbeitet oder mit Wasser und Zucker zu köstlicher Mandelmilch angesetzt.

Wo bekommt man sie?

Wie alle „Presidi“ Slow Food natürlich am besten im Ursprungsgebiet, aber die Mandeln aus Toritto werden auch im restlichen Apulien verkauft bzw. sind über das Internet erhältlich.