Apulien im Sommer - rotes verfallenes Haus in reifem Kornfeld

Sommer in Apulien

Obwohl ich seit zehn Jahren an der brindisinischen Küste lebe und von einem kleinen Winkel im Garten das Meer sehen kann, ist für mich der Inbegriff des apulischen Sommers nicht der Strand.

Seit ich zum erstenmal hier war (das war interessanterweise auch nicht im Sommer, sondern kurz nach Ostern 1996), habe ich dieses Bild des apulischen Sommers im Kopf:

Ein steiniger Feldweg, der in der Hitze staubig flimmert, gesäumt von weitläufigem sonnenverbranntem Land, auf dem hier und da ein Feigenbaum und vereinzelt Kaktusfeigen stehen, trockenes Gras auf roter Erde.

Bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft, dieses Bild der Hitze, der Stille, der unbarmherzigen Sonne auf einer gleichmütigen Erde, auf einem Foto angemessen festzuhalten.

Das Bild des verfallenen roten Hauses inmitten eines reifen Kornfeldes enstand gleich bei mir in der Nähe, entlang der Straße, die von Brindisi-Paradiso ans Meer führt. Es ist sanfter, weniger kraftvoll als mein imaginäres Sommerbild und repräsentiert mit seinem noch pastellfarbenen Himmel eher den frühen Sommer, Ende Juni, Anfang Juli, wenn die Tage noch die letzten Reste Frühlingsmilde in sich tragen.

Wenn das Korn geerntet und das Feld abgemäht ist, dann geht der Sommer richtig los.

Ich werde weiter nach einem entsprechenden Foto suchen.